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34. Hannover-Forum 20/sechzehn


Wohnraumbeschaffung treibt nordwestdeutsche Wohnungswirtschaft an

Unternehmer und Politiker diskutierten beim 34. Hannover-Forum

Das Gut „Wohnraum“ wird insbesondere in Ballungsgebieten knapp. Nicht zuletzt seit dem Zuzug vieler schutzsuchender Menschen aus den Krisengebieten ist die Wohnungswirtschaft einmal mehr gefordert, Lösungen zu schaffen. Die Frage, wie der begehrte Wohnraum schnell, effizient und dazu noch bezahlbar geschaffen werden kann, war Mittelpunkt beim diesjährigen Landesverbandstag des BFW Niedersachsen/Bremen. Das Hannover-Forum fand am 19. April bereits zum 34. Mal statt, bei dem sich rund 220 Vertreter aus der Immobilienwirtschaft, Politik und Bauindustrie trafen.

Aktuelle Themen aufgreifen, Wissen vermitteln und neue Sachverhalte gemeinsam diskutieren – mit dem Fachforum „Wohnraumbeschaffung“ und den Arbeitskreisen „WEG-Verwaltung“, „Technik“ sowie „Steuern, Recht und Personal“ bot der BFW ein vielseitiges Programm und griff aktuelle Fragestellungen auf, die die Wohnungswirtschaft derzeit bewegen. Die Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, um sich über relevante Neuerungen zu informieren, die sie im Anschluss mit Branchenkollegen weiter erörterten. 

Hannovers Lösungen im Mittelpunkt des Fachforums „Wohnraumbeschaffung“

Dass das Thema Wohnraumknappheit aktuell an Brisanz gewonnen hat, wurde bereits am Vormittag im Rahmen des Fachforums Wohnraumbeschaffung deutlich. Zu Beginn erläuterte Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann, welche Maßnahmen in Hannover ergriffen würden, um trotz der deutlich sichtbaren Marktverengung den Wohnungsbau voranzutreiben. Nach der Vorstellung des Wohnungsbaukonzepts 2025 zeigt er die aktuellen Handlungsfelder auf, mit denen die Stadt Hannover versucht, dem jährlichen Bedarf von rund 1.000 neuen Wohnungen nachzukommen. Dazu zählen u.a. die Verdichtung der geplanten Wohngebiete, die Fortsetzung der Wohnbauflächeninitiative und die Hannoversche Wohnungsbauoffensive 2016 – eine Art Bündnis für das Wohnen – an der sich auch der BFW beteiligt. Zum Ende stellte Bodemann heraus, dass es keine Massenprojekte von der Stange bedarf, sondern dass es darum gehe, in guter Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft nachhaltige und qualitativ hochwertige Quartiere zu entwickeln und betonte: „Ich freue mich mit den BFW-Mitgliedsunternehmen starke Partner für die Wohnungsbauentwicklung der Zukunft gefunden zu haben“.

Dass die Entwicklung nachhaltiger Quartiere keine Zukunftsmusik mehr sein muss, veranschaulichte Helmut Kummer, Geschäftsführer vom Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmen, mit der Vorstellung des Wohnprojekts „Alte Döhrener Straße in Hannovers Südstadt“. Dieses neue Wohnungsangebot ist vielfältig: 20 Prozent Eigentumswohnungen und 80 Prozent Mietwohnungen, sowie die Integration einer inklusiven Wohngruppe schaffen ein Angebot für breite Bevölkerungsgruppen. Dabei entstehen vielfältige Wohnungstypen und Wohnungsgrößen, barrierefrei und zum Teil behindertengerecht, von der kleinen 2-Zimmerwohnung für Alleinstehende bis zur familiengerechten 5-Zimmerwohnung. Die insgesamt 63 Wohnungen werden in 4 modernen Wohngebäuden im KfW 55 – Standard erstellt. Langlebige Klinkerfassaden, bodentiefe Fenster und begrünte Dächer zeugen von der hochwertigen Ausstattung und dem Anspruch des Vorhabens. Landschaftsgärtnerisch gestaltete Außenanlagen, vielfältige Begegnungszonen sowie eine unterirdische Tiefgarage zur Aufnahme von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern runden das Bild ab. Kummer spannte bei der Vorstellung des Projekts den Bogen von Aufgabenstellung und Anforderungsprofil über Entwicklungsansätze bis hin zum Stand der Planung. In Fragen der Realisierungsfähigkeit machte er deutlich, dass lebendige, gut funktionierende Quartiere unterschiedliche Wohnraumangebote vereinen sollten.

In der anschließenden Diskussion über das Gelingen von Wohnraumschaffung war der Ruf aus der Praxis kaum zu überhören. Geäußert wurde der Wunsch, bekannte Hürden, wie lange Verfahren und Entscheidungswege, weiter abzubauen, in dem u.a. auf operativer Ebene eine stärkere Verzahnung von Politik und Wirtschaft angestrebt werde. Von Seiten der Politik wurden die verschiedenen Anreiz- und Förderprogramme, aber auch die unterschiedlichen Herausforderungen der Länder Niedersachsen und Bremen dargelegt. Am Ende waren sich Politik und Praxis einig, wie Moderator David Huber, Geschäftsführer des BFW Niedersachsen/Bremen, zusammenfasste: „Wir als Wohnungswirtschaft möchten bauen, bauen, bauen und das Stein auf Stein. Daher werden wir weiter an effizienten Lösungen im konstruktiven Dialog mit der Politik arbeiten.“